Archiv der Kategorie: Ausstattung und Empfehlungen

Eine Segelreise in den hohen Süden ist eine enorme Beanspruchung für Schiff, Material und Ausstattung. Hier möchten wir unsere Erfahrungen sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht mit diversen Ausrüstungsgegenständen publizieren.

SANAV Kombiantenne

Unsere SANAV Kombiantenne hat ganz gut funktioniert – doch leider nur relativ kurz. Die Antenne hat eine Doppelfunktion: zum einen dient sie dem Empfang/Versand von AIS-Schiffsmeldungen. Weiters hat diese Antenne auch einen GPS Empfänger zur Bestimmung des Standortes.

Vor 3 Monaten meldete unser AIS-Gerät plötzlich einen Fehler bzgl. der Positionsbestimmung. Der Störefried war bald gefunden: das GPS-Teil dieser SATNAV Kombiantenne hat seinen Dienst aufgegeben.

Und vor einer Woche die nächste Fehlermeldung am AIS – der Grund war wieder diese SANAV Antenne. Die verbliebenen/restlichen 50% dieser Antenne funktionierten nun auch nicht nicht mehr.

Unser Fazit:  nicht empfehlenswert –

Simrad Pinnenpilot TP32,TP22 und TP10

DSC00557Der Autopilot – in unserem Fall ein Pinnenpilot: ein wichtiges Helferlein an Bord. Jeder, der schon mal eine Nacht lang durchgehend am Ruder gestanden hat weiss diesen zu schätzen. Bisher vertrauten wir auf Simrad Pinnenpiloten.

Doch die Beziehung krieselt und zwischenzeitlich ist daraus eine fast Hass-Liebe entstanden. In Brasilien hatten wir gröbere Probleme mit unserem TP22 Pinnenpiloten.  Als dieser seinen Dienst plötzlich einstellte war stundenlanges Rudergehen angesagt – und dies bei brütender Hitze. Der Simrad Kundenservice half bei der Problemlösung auch nicht wirklich weiter. Er war bereits mit der Frage, welches Kabel denn wieder an welchen Anschluss gelötet werden muss, überfordert und wimmelte uns mit einem fast zu Unkenntlichkeit verpixeltem schwarz-weiß-Bild ab – die dringend nötigen Infos waren darauf leider nicht zu erkennen.

Mehr mit Glück und Zufall konnten wir die Kabel dann wieder richtig zusammenlöten und der Pinnenpilot funktionierte wieder.

Um so einem Ausfall in Zukunft vorzubeugen, haben wir uns zusätzlich den stärkeren Bruder, den Simrad TP32, zugelegt. Der alte Pinnenpilot sollte von da an nun nur noch als Ersatz dienen. Doch bereits nach den ersten paar Betriebsstunden machte der neue TP32 keinen Mucks mehr. Er wird nun nur noch dazu verwendet, um vor Anker liegend die Pinne in der Mittelstellung zu halten. Mehr macht er nicht mehr.vErgänzend sei noch erwähnt, dass wir bereits auf einem Vorschiff bei einervAtlantiküberquerung massivere Probleme mit dem Modell Simrad TP10 hatten.
Unser Fazit: weniger empfehlenswert –

Clipper Windanzeiger

 

clipper-windanzeige“Designed and manufactured in England” sollte doch auf einen halbwegs vernünftigen Qualitätsstandard hindeuten. Doch schon beim Auspacken erinnert diese Windmessanlage eher an ein Kinderspielzeug aus billigem und zerbrechlichem China-Plastik. Auch die Montage am Masttop ist etwas eigenartig.
Die Messvorrichtung wird nur mit zwei Klemmen an den Masten geschnallt. Ob das über 20 Knoten Wind aushalten wird? Zu unserer Überraschung hielt es bis jetzt sogar Böhen bis 50 Knoten aus ohne zu verrutschen.

Unserer Meinung nach sollte eine justierung der Windrichtung vom Cockpit aus möglich sein. Doch bei diesem Windmesser muss dazu extra der Mast bestiegen werden und die Windfahne in den Wind gehalten werden. Sollte sie nun leicht verrutschen muss also wieder jemand den Mast hinauf klettern. Die lt. Handbuch vorgeschlagene Justierung sollte wie folgt erfolgen: je auf der backbord als auch auf der steuerbordseite einal so hoch am Wind wie möglich zu segeln. Der Mittelwert dieser beiden Messergebnisse soll dann genau zum Bug zeigen. Theroretisch – praktisch wird dieses Verfahren wohl kaum eine genaue Justierung erlauben.

Lt. Kaufprospekt unterstützt die Anlage auch das NMEA Protokoll. Aber im Manual ist davon nichts mehr zu lesen. Auch eine Anzeige des wahren Windes fällt damit faktisch ins Wasser. Nach zwei Monaten auf See lässt uns der Windmesser nun komplett im Unklaren. Als wir gestern aufgrund des starken Windes kaum noch aufrecht stehen konnten, also ein Wind von mindestens 40 Knoten wehte, wurden am Display 10-15 Knoten angezeigt. Heute überprüften wir das Messergebnis mit einem Handwindmesser am Boden. Der Clipper Windmesser meinte, dass auf Höhe des Mastens mit 15 Knoten wehten – am Boden zeigte unser Handwindmesser 25 Knoten …

Unser Fazit: gehört eher in die Spielzeugkiste als auf eine Yacht: nicht empfehlenswert —

Bügelanker

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Der Anker – das Ausrüstungsteil schlecht hin. Garant für einen guten Schlaf – besonders hier in den stürmischen 40ern. Wie schon auf unseren vorherigen Schiffen vertrauen wir wieder einem Bügelanker und wurden bisher noch nie enttäuscht. Der hält und hält und hält … auch unter sehr schwierigen und fast schon grob fahrlässigen Bedinungen: Ankern auf 20 Metern Tiefe mit knappen Schwoiradius und NUR 50 Meter gesteckter Ankerkette
-> unser gut eingefahrener Bügelanker hielt.

Unser Fazit: sehr empfehlenswert +++

 

Gummistiefel Alaska

Alaska_GummistiefelEin warmes Schuhwerk ist für einen Segeltörn in den hohen Süden ein Muss. Bei den oft stundenlangen Rudergängen sind die Füße erfahrungsgemäß der erste Angriffspunkt für die Kälte. Welches Schuhwerk ist für einen Segeltörn in diesen Breiten am besten geeignet? Wasserfest und ein großer Isolationswert – mit diesen beiden Kriterien wird man bei den gängisten Schiffsausrüstern abblitzen.

Bei der weiteren Suche wurden wir dann fündig: ALASKA Gummistiefel. Diese sollten die Füße angeblich noch bis minus 47 Grad warm halten. Das schien das passende Schuhwerk für unser Vorhaben. Doch weit gefehlt!

Alaska_Gummistiefel_RissBereits nach dem ersten härteren Einsatz hatte einer der Stiefel ein ca. 3cm großes Loch.

Unser Fazit: für den Segeleinsatz nicht zu empfehlen. —