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nach Norden wollen wir!

In Port au Choix angekommen haben wir ein schönes floating-Dock “bezogen”. Welch ein Luxus –  ein Schwimmsteg ganz für uns alleine!

Gleich nach der Ankunft marschierten wir zur Coast-Guard Station um uns über die Eissituation beraten zu lassen.

Doch die Auskunft des diensthabenden  Officers war nicht gerade berauschend. Erwin selbst hat eine solch schlechte Eissaison noch nie erlebt (er ist in unserem Alter 😉 ). Das Eis wird in den kommenden Tagen wie ein YoYo auf und ab-wandern und weiterhin unsere Ausfahrt versperren.  Er riet uns noch ein paar Tage zuzuwarten …

 

freie Fahrt?

Der Abschied naht – unsere Tage in Kanada sind gezählt.

Die Eisentwicklung der letzten Tage stimmt mich positiv. Das Nadelöhr zwischen Neufundland und der Festlandküste scheint in wenigen Tagen  passierbar zu sein. Damit ist der Weg frei nach Grönland!


Doch die Überfahrt nach Grönland wird keine Spazierfahrt! Das Seegebiet zwischen Kanada und der südlichen Küste Grönlands ist berüchtigt für seine schnell aufziehenden und teilweise recht heftigen Tiefs. Zudem ist auch vor allem in Küstennähe mit Eisbergen und Treibeis zu rechnen.

Die Überfahrt wird ca. 6 Tage dauern.

friendly people!

Nun liegen wir schon den zweiten Tag in Lark Harbour, einem kleinen Dorf an der Westküste Neufundlands. Hier kennt jeder jeden. Die Einheimischen erkundigen sich eifrig über unsere Segelreise.

Eben wurde ich mit der Frage konfrontiert ob ich denn auf meiner Reise je eine schlechte Erfahrung mit Leuten gemacht habe. Die Antwort darauf war schnell gefunden:  nein, nicht eine einzige schlechte Erfahrung – ganz im Gegenteil!

Ein kleines Beispiel: wir erkundigten uns heute beim Wirt der Dorfkneipe “Myrtes on the Bay” nach einer Duschgelegenheit in der näheren Umgebung. Wie aus der Hüfte geschossen bot er uns eine Duschgelegenheit bei sich zu Hause an. Wenig später chauffierte er uns mit seinem PKW zu seinem privaten Anwesen wo wir eine schöne warme Dusche genossen.
Danke Ken!

 

Neue Bildergalerie: Neufundland

Neufundland – eines der letzten Naturparadiese dieser Erde …

Neufundland

Neufundland ist erreicht! Es wird zunehmends kälter, einsamer und karger. In den folgenden Tagen werden wir uns in kurzen Tagesetappen die Westküste Neufundlands hochschwindeln.

Die enge Ausfahrt zwischen Neufundland und dem kanadischen Festland ist leider immer noch versperrt und  mit Eis blockiert.

Schön langsam drängt zu Zeit – eigentlich wollten wir  Anfang Juni schon in grönländischen Gewässern segeln.

Doch das wird sich nun wohl eher etwas nach hinten verschieben.

Eissituation

Eine erfolgreiche Durchquerung der Nordwest-Passage ist in einem hohen Maße von der Eissituation abhängig. So studieren wir derzeit wie hypnotisiert diverse Eisberichte.

Was uns vor allem interessiert sind die Vergleiche der derzeitigen Eissituation zu den vergangenen Jahren. Die Karte zeigt Grönland. Der rot eingefärbte Bereich entspricht einer 100 prozentigen Seeeisbedeckung zum 20.Mai des Jahres.

Wie man sieht: die derzeitige Situation ist im Jahresvergleich zu den Vorjahren zufriedenstellend.

keine Ausreden!

Zugegeben – die Sache hier schaut verdammt nach Urlaub aus!

2 Jungs die sich in  diversen Pubs herumtreiben.

Aber es ist nicht das wonach es aussieht – der Schein trügt!

 

Unser Zuwarten hat einen einfachen Grund: die Weiterfahrt ist im Momemt versperrt.

Im Norden von Neufundland ist noch jede Menge Eis und so sind wir sind im Moment quasi dazu verdammt im Wirtshaus eine Besserung der Lage auszusitzen und die Eisberichte zu studieren.

Unsere Route führt im Moment durch eine rote Zone – sprich 100% Eisbedeckung am Meer.

Eine vernünftige und sichere Weiterfahrt ist allerdings nur bei einer Eisbedeckung von max. 30% möglich (grüne Zone).

einseitige Schiffstaufe

unser Schiff wurde heute zumindest auf einer Seite richtig beschriftet.

Gar nicht so einfach – die Außentemperatur war zu kalt.

Aber mit etwas gutem Zureden unserer Lötlampe konnten wir die Buchstaben schlussendlich doch dazu überreden am Rumpf kleben zu bleiben.

hoch am Wind

das Schiff schaukelt hoch am Wind … genauer gesagt genau im Wind. Derzeit bläst es mit 35 Knoten gegenan. Doch das Schiff zerrt nur gelegentlich hart an den Leinen. Wir liegen gut geschützt  an der Mole 😉

Dass die Wettervorhersagen in diesem Seegebiet immer nur mit Vorsicht zu genießen sind haben wir am eigenen Leib erfahren dürfen. Anstatt vorhergesagter lauer 10Knoten achterlichen Windes blies es dann “im richtigen Leben” mit 30 Knoten gegenan – wir hatten Mühe   eine geschützen Platz zu erreichen.

Doch der kleine Hafen von Port Hawksbury schien wie geschaffen und nun liegen wir schon den 4 Tag in dieser kleinen Stadt im Norden von Nova Scotia.

Für die nächsten Tage ist Wetterbesserung angesagt und wir hoffen in kürze wieder einige Meilen nach Norden wett zu machen. Aufgrund der vielen Lobsterbojen ist eine Nachtfahrt zu riskant. Unsere weiteren Etappen sind also eher klein um bei Tageslicht eine sichere Ankerbucht erreichen.

 

neue Bildergalerie: Nova Scotia