Archiv der Kategorie: zulumbus-news
eingespieltes Team
In Grönländischen Gewässern zu segeln ist teilweise eine Herausforderung. Große Teile sind nicht kartografiert – die Gewässer aber unberechenbar – oft liegen weit außerhalb verstreut kleine einzelne Untiefen.
Die letzten Tage segelten wir in diesen unkartografierten Fjorden.
Doch zwischenzeitlich sind wir hier ein eingespieltes Team.
Wennś wieder mal etwas seichter und happiger wird, dann klettert Jan gleich auf den Mast um dann aus der Vogelperspektive die nötigen Navigationsanweisungen zu geben.
Neue Bildergalerie: Disco Bay
Disco … Disco
Disco … Disco … doch weit und breit keine laute Musik. Hie und da ein ächzender Eisberg oder ein dumpfer lauter Knall vom berstenden Eis – doch sonst herrscht hier Totenstille.
Wir sind in der bekannten Disco Bay im Norden Grönlands.
Es Ist schon ein beeindruckendes Gefühl, so zwischen diesen Eisbergen hindurchzusegeln.
Die Durchquerung dieser wunderschönen Bucht ist wohl eines DER Highlights dieser Reise.
Wir wären noch gerne länger geblieben – doch die Eisberichte für die NW-Passage sind günstig und so machen wir uns gleich weiter auf den Weg nach Norden.
Neue Bildergalerie: Sisimiut
Zwischenstop in Sisimiut
Die Windbedingungen hier an der Westküste sind nicht gerade berauschend. Meist rauscht der Wind aus der für uns unpässlichen nördlichen Richtung. So versuchen wir die kleinen Windlöcher zwischendurch dazu zu nutzen um (meist unter Maschine) Meter nach Norden zu gewinnen.
Bei mehr als 15 Knoten Gegenwind verkriechen wir uns dann schnell in einen Hafen um auf die nächste Gelegenheit zu lauern.
Derzeit ankern wir in Sisimiut, der zweitgrößten Stadt Grönlands.
Jan versucht sich gerade als Brotbackmeister. Wenn das Wetter hält was der Wetterbericht verspricht, dann starten wir morgen um 4 Uhr wieder weiter.
Und (Jan!) – hoffentlich gibtś zum Frühstück frisches selbstgebackenes Brot 😉 .
Ziel ist die bekannte Disco-Bucht mit ihren sagenhaft schönen Gletschern.
fast alles erledigt!
Also wenn ich so auf meine Todo-Liste schau, dann sind eigentlich all die wesentlichen Punkte erledigt.
Morgen wird noch Diesel und Wasser gebunkert und ein paar Kleinigkeiten besorgt – dann bin ich bereit. Bereit für die nächste Etappe in die bekannte Disco-Bay.
Nur der Wind will derzeit noch nicht so richtig und bläst meist aus der falschen Richtung …
frisches Blut an Bord
Jan ist planmäßig hier in Nuuk gelandet und wird mich auf der nächsten Etappe begleiten. Geplant ist, dass Jan bis Cambridge Bay mitsegelt.
Er hat auch gleich einen sportlichen Einstand geliefert: um sich nach dem langen Flug etwas die Beine zu vertreten ist er die 10 Kilometer vom Flughafen zum Schiff zu Fuß gelaufen…
Willkommen an Bord Jan!
have a nice day!
Ein Problem beschäftigt mich schon seit 2 Monaten: die Segelroute in die Arktis führt durch Eisbärengebiet. Eine Schusswaffe für den Eigenschutz ist also erforderlich.
Mein Gott, was hab ich nicht alles versucht um irgendwo in Amerika oder Kanada legal oder illegal an eine geeignete Waffe zu kommen – jedoch ohne Erfolg.
Doch hier in Grönland ist das alles kein Problem: Schußwaffen bekommt man völlig unkompliziert und vielerorts. Ich radelte heute zur nahen Tankstelle mit Waffenabteilung – nach 10 Minuten war der Kauf abgeschlossen und ich spazierte dann schwer bewaffnet mit zwei Händen voll Munition aus dem Geschäft. Der Verkäufer gab mir noch ein “have a nice day!” mit auf den Weg. Der Kauf war in etwa so belanglos als ob ich eben 2 Liter Milch und 5 Semmeln gekauft hätte.
Auch auf der Straße interessiert es offenbar niemanden wenn hier jemand mit einer Schußwaffe an der Schulter durch die Gegend radelt.
I never will do that again!
Mein Nachbarschiff “Kerguelen” ist vom Pech verfolgt. Vor 2 Tagen wurde das Schiff aus dem Wasser gekrant um eine stark korrodierte Stelle beim Ruderdruchbruch zu schweißen.
Die Reparatur schien dann gut gelaufen zu sein und das Schiff wurde wieder ins Wasser gekrant. Jedoch heute morgen die neue Hiobsbotschaft: das Schiff nimmt wieder Wasser! Die defekte Stelle wurde nur von außen geschweißt und ist nicht dicht.
Die beiden freundlichen Franzosen waren jedoch guter Dinge – sie wüssten einen Platz zum Trockenfallen und die neuerliche Schweißarbeit wird dann halt bei Ebbe erledigt. Sie hätten auch einen guten Spezialisten bei der Hand der die neuerlichen Schweißarbeiten durchführt.
Als ich dann jedoch am Nachmittag in den Hafen kam begrüssten mich die zwei schon von Weiten: “Bernhard: don’t look!”. Ja – der Anblick war nicht gerade ermutigend. Das Schiff war stark nach vorne geneigt und nur mit etwas Holz in die abfallende Felshalde gestützt.
Irgendwie waren die beide dann doch etwas nervöser als sonst – und Erwan verriet mir im Vertrauen: “Bernhard, I never will do that again!”.