Bis gestern war mein Liegeplatz hier in Cambridge Bay relativ beschaulich – ich war die letzten Tage das einzige Schiff im Hafen. Doch heute herrscht hier wieder Hochbetrieb und das Städtchen macht seinem Ruf als Umschlaghafen alle Ehre: die Gabelstapler haben Hochbetrieb und Container um Container wird verladen. Neben mir an der Pier zwei größere Cruising-Boote die mich in die Zange genommen haben.
Eigentlich sollte ich schon seit Tagen auf dem Weg nach Westen segeln. Doch ich warte noch auf Verstärkung. Ron wird hier in kürze eintreffen und dann starten wir mit Hochdruck weiter. Wir wollen noch möglichst vor den gefürchteten Herbststürmen in südlichere und sicherere Gewässer gelangen.
Zwischenzeitlich bin ich hier schon fast heimelig und hab mir wie so üblich mein kleines Netzwerk aufgebaut: duschen kann ich im Men´s-center (das ist so eine Art Obdachlosenheim), Wäsche kann ich im Wellness-center waschen, Internet gibts in der Bücherei oder etwas weiter weg am Flughafen, …
Ich bin überrascht von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Leute hier. Ein kleines Beispiel: bei meinen täglichen Autostop-Fahrten zum Fughafen hat mich bis jetzt immer das ERSTE Auto mitgenommen.