Archiv der Kategorie: zulumbus-news

Unser Online Blog. Die aktuellsten Neuigkeiten direkt von Bord unserer Segelyacht.

verschmort

verschmort_blogLaut Hafenhandbuch befindet sich ca. 15 Seemeilen westlich unseres derzeitigen Ankerplatzes ein kleiner Garten Eden – die Insel Tova. Zeitig morgens lichteten wir also den Anker um dorthin aufzubrechen. Der Ankerplatz muss aufgrund des hohen Tidenhubes mit Bedacht gewählt werden – nicht dass dann bei Ebbe plötzlich das Schiff im trockenen liegt. Aber im zweiten Anlauf schafften wir es dann unser Schiff an einer geeigneten Stelle zu “parken”. Der Geruch von verschmorten Kabel ließ uns dann aber am Ende des Ankermanövers doch etwas nervös werden. Während Bernhard im Schiffsinnern die Ursache dieses Brandgeruchs suchte, machte Manuel hektisch das Dinghi startklar. Der stechende Geruch verflüchtigte sich aber dann und so schoben wir die Ursache auf eine evtl. überbeanspruchte Ankerwinde. Doch als wir wenig später den Anker einfahren wollten der nächste Schreckmoment – der Ganghebel klemmt felsenfest. Im Motorraum entdeckten wir eine verschmorte Befestigung des Ganghebel-Bowdenzuges. Das ließ dann den Puls sprunghaft steigen. In der ersten Schrecksekunde dachten wir an ein überhitztes/festsitzendes Getriebe welches in weiterer Folge die Bowdenzughalterung zum Schmelzen brachte. Überglücklich stellten wir jedoch fest, dass das Getriebe samt Motor einwandfrei funktionierten. Nur der Bowdenzug war festgefressen und verschmort.

Spätabends im Bett überdachten wir das Problem nochmals und fanden die Ursache des Schadens. Das angeschmorte Plastikteil des Bowdenzuges kann unmöglich von einer Überhitzung des Motors herrühren. Also muss es durch elektrischen Strom verschmort sein. Als Übeltäter dafür schien uns die Ankerwinde. Und tatsächlich – als wir am nächsten morgen mit dem Multimeter bewaffnet das Problem analysierten, fanden wir heraus, dass die Ankerwinde im Betrieb einen Kurzschluss am Metallrumpf produziert. Es fließt dann gefährlich viel Strom. Dieser Fehler hätte wirklich einen fatalen Schaden oder Brand anrichten können. Wir hoffen im nächsten Hafen das Problem zu beheben und dann wieder mit Motor und Ankerwinde voll einsatzfähig zu sein. Vielen Dank auch an Helmuth zu Hause – er hat für uns gleich den Hersteller kontaktiert, damit wir eine schnelle Lösung finden.

Caleta Horno

argentina_caleta_horno_blogViel hatten wir schon über diese (angeblich schönste) Ankerbucht Argentiniens gelesen. Doch als wir dann die schmale Einfahrt durchfuhren waren wir überwältigt und für´s erste sprachlos. Wir sind im Paradies! Die Schönheit dieses Ankerplatzes wird wohl auf unserer weiteren Reise kaum zu überbieten sein.

Good bye Puerto Madryn

argentina_puerto_madryn-strandimpression-015Die schwierigsten Kinder wachsen einem angeblich am nächsten ans Herz. Nach ein paar Tagen in der unsicheren Bucht von Puerto Madryn ist es nun aber wirklich an der Zeit aufzubrechen. Der Wetterbericht ist gut, so werden wir die nächsten 200 Seemeilen Richtung Süden in Angriff nehmen.

Das nächste Ziel ist Caleta Hornos – eine wunderschöne und gut geschützte Ankerbucht.

Umzingelt

puerto-madryn-umzingeltIst Manuel verkühlt? Ich wurde heute früh von einem starken, tiefen Schnaufen geweckt. Doch als ich halbwegs bei mir war, wurde mir klar, dass das Schnaufen/Blasen von außerhalb des Schiffes kam.

Leise öffnete ich dann die Luke. Ca. 5 Meter vom Schiff entfernt schwamm ein Wal mit seinem Jungen. Bei einem weiteren Rundumblick zählten wir dann mindestens sieben weitere  Wale, die um unser Schiff herum tollten. Teilweise schlugen Sie recht heftig mit ihren Schwanzflossen auf die Wasseroberfläche –  eventuell wollen Sie nur spielen.  Als wir dann ca. 1 Stunde später mit dem Dinghi an Land übersetzten, hofften wir innig, dass sie zwischenzeitlich einen anderen Spielpartner gefunden hatten ….

 

Abendrot

Puerto_Madryn_AbendrotPuerto Madryn zeigt sich heute von seiner friedlichen Seite – kaum zu glauben, dass es vor ein paar Stunden noch recht heftig geblasen hat. Nun herrscht fast Windstille. Das Meer war für die Überfahrt mit dem Dinghi fast schon kitschig aalglat. Nun genießen wir an Bord noch das letzte Abendrot.

Alleine auf weiter Flur

alleine-auf-weiter-flurZur Zeit sind wir das einzige Fahrtenschiff hier in Puerto Madryn.  CASA ist auf dem Foto ganz klein in der Mitte zu erkennen. Für unsere Landgänge legen wir mit dem Dinghi immer an einem Fischkutter an. Nachdem wir gestern Abend nach einem Landausflug wieder zum Boot zurückfuhren hätten wir durch ein Verständigungsproblem fast unser Dinghi verloren. Aber schlussendlich konnten wir durch ein blitzschnelles Ankermanöver unser Beiboot wieder einfangen.

fischkutter-an-mole-puerto-madrynDie Windvorhersagen sind hier immer mit etwas Vorsicht zu genießen. Von vielen Revierkennern wurde uns geraten zu der angesagten Windgeschwindigkeit nochmals 50%-100% zu addieren. Für heute Nacht sind ca. 30 Knoten Wind zu erwarten – wir liegen hier ungeschützt. Auf der anderen Seite des Golfes gäbe es eine gut geschützte Ankerbucht. Aber leider erhielten wir keine Genehmigung um das Schiff dorthin zu verholen. Bleibt uns also nichts anderes übrig als Wind und Welle in der offenen Bucht von Madryn auszusitzen.

 

Guter Fisch – Böser Fisch

puerto-madrynEs ist schön zu sehen, wie hier Rücksicht auf die Natur genommen wird. Etwa 30 Seemeilen östlich von uns befindet sich die Halbinsel Valdes, welche dem Naturschutz unterliegt. Um dort Flora und Fauna zu erhalten, darf diese Halbinsel von Umweltverschmutzenden und für das Tierreich hochgefählichen Segelschiffen unter keinen Umständen angesteuert werden. Falls man jedoch Interesse hat dieses Naturspektakel zu bewundern, gibt es die Möglichkeit die Halbinsel mit für die Natur unbedenklichen, hochmotorisierten Touristenbooten zu bereisen. Bei Seekrankheit kann die Halbinsel auch mit Bussen befahren werden.
Um den Schaden auszugleichen, der durch die Segelyachten entsteht, die sich nur in der Nähe des Naturschutzgebietes befinden, wird 3 Seemeilen südlich mit etwa 50 Fischerbooten pro Quadratkilometer mit je 120m Länge alles Leben aus dem Meer gezogen.
Schön, dass hier der Mensch für Recht und Ordnung sorgt und mit seiner Weisheit entscheiden kann wo die Grenzen zwischen Schön und Hässlich, Gut und Böse verlaufen.

Ankunft in Puerto Madryn

Nach 5 sehr abwechslungsreichen und anstrengenden Tagen auf See sind wir heute endlich in Puerto Madryn angekommen. Die Einfahrt durch den Golfo Nuevo war eine Slalomfahrt sondergleichen. Aufgrund des schlechten Wetters auf hoher See “verkrochen” sich auch einige Schifffahrtsflotten in den Golf. Bei Nacht zwischen den vielen Booten zu navigieren war nicht ganz einfach – zumal es auch hier mit bis zu 40 Knoten blies. Wir segelten stets so hoch am Wind als möglich und hatten dann für die Ausweichmanöver stehts alle Hände voll zu tun. In Puerto Madryn angekommen suchten wir vorerst die im Hafenhandbuch angegebenen Bojen – leider vergebens. Die Bucht liegt sehr offen und bietet wenig Schutz. So ließen wir dann den Anker fallen. Einige Stunden später flaute der Wind dann ab und seither schaukelt CASA beruhigend am Ankerplatzu während wir das Schiff klarieren.

Schlafenszeit

schlafenszeitWir sind nun den dritten Tag auf See und arbeiten mit einen Wachrhytmus von 2 Stunden. Das heisst alle 2 Stunden wird der Wachhabende abgelöst. Die Pausen werden dann meist intensiv für ein kleines Nickerchen genutzt. Da wir sehr nahe an der Küste navigieren ist stets ein aufmerksahmes Auge von Nöten.