Archiv der Kategorie: zulumbus-news

Unser Online Blog. Die aktuellsten Neuigkeiten direkt von Bord unserer Segelyacht.

Puerto Williams

puerto-williamsEin großes Stück des Weges ist gemeistert. Planmäßig sind wir in Puerto Williams angekommen und liegen in der Bucht der legendären Marina Micalvi.

Die “Marina” ist ein aufgelaufenes Stahlschiff wo man dann längsseits im Päckchen liegt. Wir haben es jedoch vorgezogen unser Schiff an einer Boje in der angrenzenden Bucht festzumachen.

So genießen wir nun für ein paar Tage die Annehmlichkeiten des Landlebens und tanken hier neue Kraft, Diesel,  Lebensmittel … für die Weiterfahrt.

#Puerto Williams

Homework

homework-blogBack to the roots – ja, zurück zum Wesentlichen – das war das Motto der letzten 2 Tage. Wir beschränkten unsere Aktivitäten (zwangsläufig) auf das Wichtigste: Schlafen, Essen, Kartenspielen und Videoschneiden am Computer.

Jedoch nun hat der Wind nachgelassen – so können wir dann hoffentlich das Schiff für einige Stunden unbeaufsichtigt am Anker lassen und für ein kurzes/schnelles Bier in die Stadt. Nicht unweit von unserem derzeitgen Ankerplatz gibt es einen fast verlassenen Campingplatz mit halbwegs funktionierenden Duschen. Dort wollen wir auch hin, um wieder salonfähig zu sein.

#Puerto Deseado

Fehlstart

Fehlstart_blogLeider haben wir gestern keine Genehmigung für das Auslaufen aus dem Hafen erhalten. Der Wind sei zu stark. Jedoch wären wir mit den 30Knoten achterlichen Wind wunderschön und gefahrlos aus dem Hafen aufs offene Meer gesegelt.

Heute morgen wollten wir das Ablegemanöver dann im zweiten Anlauf angehen. Wir luden uns noch schnell die aktuellen Wetterinfos aus dem Internet – doch leider hatte sich die Prognose deutlich verschlechtert. Wir hätten die meiste Zeit Wind gegenan – und ganz im Süden ein stärkeres Tief durchsegelt. Unter diesen Umständen zogen wir dann doch nochmals die Bettdecke über den Kopf und verschoben die Abfahrt. Das nächste Wetterfenster dafür ist wahrscheinlich in 3-4 Tagen.

Die Anzahl der heutigen Ankermanöver bewegt sich auch schon nahe dem 2-Stelligen Bereich. Vormittags wurden wir von unserem Liegeplatz in der ansässigen Schiffswerft verscheucht. Als wir dann nach zig Versuchen einen halbwegs passablen Platz in der nahegelegenen Ankerbucht gefunden hatten, wurden wir auch hier wieder des Platzes verwiesen. Ein gefährlich großes Frachtschiff benötigte den Platz zum manövrieren. Mit diesem großen Brummi wollten wir uns dann auch nicht anlegen ….

So schaukeln wir nun friedlich auf einem Ankerplatz gegenüber der Stadt. Eben hat Manuel eine gute Suppe aufgebrüht und ich werd uns gleich einen Film für den heutigen Bord-Videoabend aussuchen. Strom haben wir ja genug – der Windgenerator hat seine Freude mit dem vielen Wind und füttert unsere Batterien anständig mit Strom.

#Puerto Deseado, 47Grad 45,634N, 65 Grad 55,466W

 

Schlag auf Schlag …

schlag_auf_schlag_blog…gings heut den ganzen Tag. Endlich wurde der neue Bowdenzug aus Buenos Aires geliefert und zu unserer Überraschug passte dieser auch wunderbar.

Kaum war er verbaut, durften wir auch gleich eine Testfahrt damit machen, als wir von den Werftarbeitern von unserem Liegeplatz verscheucht wurden.

Abgestellt haben wir den Motor dieses Mal auf einem alternativen Weg – nämlich mit einer Leine im Propeller. So trieben wir mit dem letzten Schwung und bei 35 Knoten Wind zum neuen Anlegeplatz. An alle die einmal dasselbe Problem haben sollten: zu versuchen die Leine mit dem Rückwärtsgang wieder zu befreien ist keine gute Idee. Der daraus resultierende Knoten musste von einem Taucher entwirrt werden, welcher auch innerhalb einer Stunde an Bord war.

Die Zuversicht, am Abend doch noch ablegen zu können, stieg wieder. Umgehend wurde das Schiff auf Vordermann gebracht, geputzt, alles verstaut, das Rigg kontrolliert, Dieselkanister und Wasserflaschen gebunkert und ausklariert.

Aber schlußendlich erhielten wir keine Ablegegenehigung. Der Wind sei zu stark. Nun sitzen wir im fertig vorbereitetem Schiff, warten bis der Wind nachlässt. Zu jeder vollen Stunde  nerven wir die Prefectura (zustände Polizeibehörde) und fragen per Funk um Erlaubniss Puerto Deseado verlassen zu dürfen.

#Puerto Deseado

Staublungen

Staublungen_blogSegel ist doch eigentlich ein gesunder Sport – man ist in der freien Natur – eins mit den Elementen. Doch nicht immer! Dereit liegen wir mit CASA an einem rostigen Ponton der hiesigen Schiffswerft.

Mit viel Glück konnten wir dort einen relativ sicheren Liegplatz ergattern. Doch die staubigen Bedingungen machen uns zu schaffen. Der heftige Wind wirbelt den Staub auf und macht unseren Lungen das Leben schwer. Wir sind andauernd am Husten und Niesen.

Hoffentlich kommt bald das ersehnte Wetterfenster um hier ablegen und die nächste Etappe Richtung Kap Hoorn angehen zu können. Das Schiff ist soweit aufgebunkert – gestern haben wir Diesel und Trinkwasser besorgt. Fehlt nur noch ein aus Buenos Aires bestelltes Ersatzteil – dann ist CASA wieder fit für die Weiterreise.

#Puerto Deseado 47 45.2329 S, 065 54.9755 W

 

Herbergsuche

puertoDeseado-herbergsuche_blogBis heute lagen wir in einer relativ unsicheren Ankerbucht. Das Wasser dort ist sehr tief und die Felsküste sehr nah. Wind und Strömung zerrten das Schiff in alle Richtungen. Bei diesen Verhältnissen wären mindestens 80 Meter an ausgabrachter Ankerkette angebracht. Wegen dem mangelden Platz konnten wir jedoch nur 50 Meter stecken. Eine Ankerwache wäre sinnlos, da bei Ausreißen des Ankers das Schiff binnen Sekunden an den 5m nahen Felsen aufgesessen wäre, was uns mit sicherheit geweckt hätte. So gingen wir auf herbergsuche und konnten mit viel Glück und etwas Hilfe einen Liegeplatz bei der nahe gelegenen Schiffswerft organisieren. So liegt CASA jetzt gut geschützt vor den angesagten stürmischen kommenden Tagen.

#Puerto Deseado – 47°45,09’S; 65°55,20’W

Übersetzungshilfe

puerto-deseado-english-schoolGeschäfte, Mechaniker, Fischkutter, Schrottplätze, Müllhaufen,… irgendwo in dieser Stadt muss doch ein neuer Bowdenzug für unseren Ganghebel aufzutreiben sein.

Doch trotz der sehr freundlichen Hilfe von mehreren Locals, die uns quer durch die Stadt chauffierten, war unsere Suche vergebens.

Als letzten Ausweg sahen wir nur noch das gewünschte Ersatzteil in Buenos Aires zu bestellen. Nach gründlicher Durchforstung des World Wide Webs wurden wir dann auch auf einer Online Plattform fündig. Mit unserem begrenzten spanischen Wortschatz gaben wir dann jedoch die Hoffnung schnell auf – auf dieser Seite eine korrekte Bestellung durchzuführen schien uns unmöglich.

So ging die Sucherei von Vorne los – diesmal nach einer englisch sprechenden Person, die uns bei der Bestellung hilft und mit einer Lieferadresse in der Stadt. Sollte doch nicht allzu schwer sein. Doch weit gefehlt. Die gibts hier anscheinend gleich häufig wie Bowdenzüge. Auf dem Weg zurück zum Schiff endteckten wir auf einer Hausmauer eine kleine Aufschrift “English school”. Als wir dann mit unseren verzweifelten Gesichtern durch die Glastüre schauten  unterbrach die Klasse dann kurzerhand den Unterricht.

Wir wurden sehr herzlich zu ihrem Lernkreis eingeladen. Während die ganze Klasse bemüht war, uns bei unserer Bestellung zu helfen, hatten sie auch Freude daran, ihr gelerntes Englisch anzuwenden, um sich mit uns zu unterhalten. Am Ende wurden wir noch zu einer Stadtführung an einem der kommenden Tage eingeladen. Wir freuen uns schon darauf noch einige Stunden mit dieser freundlichen Klasse zu verbringen und dabei noch einige intressante Plätze dieser Stadt kennenzulernen.

So viel Herzlichkeit und Hilfsbereitschaft hatten wir bei der Ankunft in dieser zuerst verlassen wirkenden Stadt nicht erwartet.

Nebelwand

nebelwand_blogUnser nächster Zielhafen (Puerto Deseado) liegt mit 60 Seemeilen fast schon zum Greifen nah. Doch aufgrund der hohen Tiden und Strömungen muss die Einfahrt in dieses kleine Delta gut getimed sein. Es herrschen dort Strömungen mit bis zu 6 Knoten. Derzeit “hängen” wir in einer Nebelwand – die Windverhältnisse sind gut. Und so segeln wir in Schleichefahrt unserem Ziel entgegen.

viel zu schnell

viel_zu_schnell_blogUnser nächstes Ziel – Puerto Deseado – liegt etwa 200 Seemeilen entfernt. Um bei Tageslicht und richtiger Tide anzukommen, wurde der Anker heute bei Morgendämmerung (wegen der defekten Ankerwinde) mühsam von Hand gelichtet und Kurs richtung Süden angelegt.

Nach einigen Stunden frischte der Wind deutlich auf und bläst uns nun genau in den Nacken. Normalerweise ein Traum so schnell segeln zu können – doch für unsere Zeitplanung ist das viel zu schnell. So werden wir wahrscheinlich die morgige Nacht vor der Küste herumtümpeln, um dann bei einlaufender Tidenströmung in den Hafen einfahren zu können.

Isla Tova

argentina_isla_tova_blog2Heute konnten wir endlich einen Landgang auf Isla Tova machen. Zuerst wurde nicht viel von dem versprochenem Wildlife beobachtet.

Doch als wir genauer hinsahen, endeckten wir unter fast jedem Strauch versteckte Pinguine, die dort ihre Eier ausbrüteten.
So friedlich wie heute konnten die hier wohl nicht immer leben. Wir fanden  eine verlassene Anlage mit verfallenen Scheunen und Traktoren. Anfangs konnten wir den Sinn dieser Anlage nicht ganz nachvollziehen. Doch als wir dann vor einer Scheune zahlreiche Walfischknochen und zum Trocknen aufgelegte Pinguine fanden, wurde schnell klar, wofür diese Anlage ursprünglich gebaut wurde.