Archiv der Kategorie: zulumbus-news

Unser Online Blog. Die aktuellsten Neuigkeiten direkt von Bord unserer Segelyacht.

Endlich Antarktis

endlich_antarktis_blogWir haben es geschafft – der Anker ist gefallen und wir sind in der Antarktis!

Der ursprünglich angepeilte Ankerplatzes war aufgrund des vielen Eises nicht sicher – so entschlieden wir uns kurzerhand die ca. 10 Seemeilen entfernte Enseada Ardley Bucht anzulaufen. Dort befinden sich mehrere Stationen – also ein Hauch von Zivilisation. Nach einigen hin und her hatten wir einen halbwegs brauchbaren Platz für unseren Anker gefunden und lagen dann neben einem bereits befreundetem Schiff der Segelyacht Ishuma. Crew und Eigner hatten wir bereits in Ushuaia kennengelernt. Beim gemeinsamen Abendessen drehte sich das Thema dann hauptsächlich um eine Frage: “wo ist der nächste sichere Ankerplatz?”. Die Wettervorhersage für die nächsten Tage war eher düster und der jetzige Ankerplatz zu offen und ungeschützt gegen Eis und Wind.

#Enseada Ardley 62 12S; 58 56W

Eisberg ahoi

eisberg_ahoi_blogDie Drake hat es gut mit uns gemeint. Der Wind war meist günstig und nur selten liefen wir ein paar Seemeilen unter Maschine.

Jedoch forderte die Fahrt vor allem gegen Ende der Passage unsere volle Aufmerksamkeit. Dichter Nebel und stets das Horrorszenario im Hinterkopf dass dann plötzlich 20Meter vor dem Schiff ein Eisberg aus dem Dunst auftaucht.

Doch knapp vor der Ankunft in der Antarktis besserte sich die Sicht und unter strahlendem Sonnenschein segelten wir entlang einiger gewaltiger Eisberge unserem ersten Ankerplatz auf King George Island entgegen.

#Antartktis

heading south

heading_southEin letztes Bier und eine Pizza in einer Kneipe in Ushuaia – dann geht´s los. Das Schiff ist startklar – die Ausreiseformalitäten sind erledigt – wir sind bereit. Die härteste Etappe der gesamten Reise steht uns nun bevor. Im Morgengrauen des morgigen Tages werden wir Kap Horn passieren und dann in die Drake Passage “einbiegen”.

Doch die Wettervorhersage ist gut – so hoffen wir auf eine halbwegs passable Überfahrt. Als erste Anlaufstation in der Antarktis ist King George Island geplant. Aber mal sehen wohin uns der Wind bläst.

# Ushuaia

Windfahnentuning

windfahnentuningIn kürze wollen wir die berüchtigte Drake Passage überqueren, um in die Antarktis zu gelangen. Es werden noch letzte Vorbereitungen getroffen.

Unter Anderem wurde auch die Windsteueranlage, welche uns die Arbeit am Ruder die meiste Zeit über abnehmen soll, wieder einsatzbereit gemacht. Dabei bemerkten wir, dass die sich Windfahne nur mehr sehr schwergängig bewegen ließ. So würde sie bei normalen Windbedingungen keinesfalls funktionieren. Es half also nichts – Die Winsteueranlage musste komplett demontiert und an Land auseinandergenommen werden. Das Getriebe, alle Lager und Schrauben wurden gereinigt, geputzt und geschmiert. Nun läuft sie wieder einwandfrei und wird uns hoffentlich in der Drake Passage gute Dienste leisten.

# Ushuaia

Verdammt viel Eis

verdammt-viel-eisDie Fahrt in die Antarktis wird konkreter und konkreter. Im Moment bin ich dabei die passenden Ankerplätze zu sondieren. Den wirklich optimalen, für alle Winde/Stürme passenden, Ankerplatz gibt es in diesem Seegebiet leider nicht. Man braucht also zu jeder Option ein oder zwei Ausweichoptionen um bei wechselndem Wind das Schiff zu verholen.

Vor allem die erste Anlaufstelle in der Antarktis will gut gewählt sein. Die Überfahrt über die Drake Passage dauert ca. fünf Tage – und nach dieser anstregenden Etappe will man dann natürlich einen möglichst sicheren Ankerplatz um sich wieder zu regenerieren.

Leider zeigt die Eiskarte  ein sehr düsteres Bild. Es ist heuer ausgerwöhnlich viel Eis – so wird sich die Reise zwangsläufig auf den oberen Teil der antarktischen Halbinsel beschränken.  In der Drake Passage werden leidergottes auch viel mehr Eisberge als üblich treiben …. ein wachsames Auge ist also gefragt 😉

# Ushuaia  54 48.51S, 68 17.97W

 

Letzte Vorbereitungen

riegel_blogWir liegen derzeit noch in Ushuaia und nutzen hier die guten Einkaufsmöglichkeiten, um unser Schiff hochzubunkern. Diesel, Lebensmittel, Ausrüstung,… Seit gestern haben wir ca. 400kg über den Steg auf das Schiff gekarrt. Die Wasserlinie von CASA steigt unaufhaltsahm. Eine halbe Tonne Diesel, kapp 200 Liter Trinkwasser und 226519,4 Kilokalorien zum Essen müssen dann zusammen mit dem Obst und Gemüse, das erst kurz vor dem Ablegen gekauft wird, für zwei Monate auf hoher See ausreichen. Natürlich muss auch die Wäsche zum Waschsalon, um dann stielvoll und mit am saubewaeschekorb_blogr´n Gwandlin der Antarktis anzulegen. Um Platz und Gewicht zu sparen, haben wir für nicht benötigte Ausrüstungsgegenstände ein Depot organisiert. Der Marinabetreiber wohnt zwar selbst nur in einer 2 Zimmer Wohnung, hat sich aber bereit erklärt, unsere Sachen bei sich einzulagern.

 

# Ushuaia 54 48.51S, 68 17.97W

Weihnachtsgrüße

WeihnachtsgrüßeWeihnachten einmal anders – so ganz ohne Dauerberieselung mit Weihnachtsmusik aus allen möglichen Lautsprechern. Dennoch packt uns hier  so fernab der Heimat eine kleine leise Wehmut.

Im Supermarkt haben wir uns mit ein paar Kerzlein eingedeckt und werden uns dann am Abend am Nachbarschiff auf einen Weihnachtspunsch zusammensetzen.

Liebe Weihnachtsgrüße an alle Segler und Nichtsegler!

# Ushuaia  54 48.51S, 68 17.97W

 

Kanalfahrt

KanalfahrtDie Zeit drängt. Es sind noch jede Menge Vorbereitungen für die Antarktis zu treffen. Also höchste Zeit um zu unseren Stützpunkt nach Puerto Williams zurückzukehren. Die 80 Seemeilen wollen wir in einem Stück zurücksegeln. Doch auch unterwegs nutzten wir die Zeit um unsere Ausrüstung zu checken und um unsere Leinen mit einigen Spleissen zu versehen.

# Beagle Kanal 54 58.10 S, 69 05.21 W

Überspannung

UeberspannungUnsere Lebensmittelvorräte neigen sich dem Ende. Also zurück zur Zivilisation – beide träumten wir schon von einem herrlich kühlen Bier in unserer Stammpizzeria in Puerto Williams.

In 2 Tagesetappen ist das zu schaffen. Um 4 Uhr morgens standen wir dann auf, um unser Schiff von den Landleinen zu befreien. Leider verfängt sich darin immer eine ganze Menge von Algen und Kelp, sodass wir fast eine Stunde damit beschäftigt waren um unsere Leinen halbwegs sauber aufs Schiff zu bringen.

Dann wurde noch schnell die Maschine gestartet, um den Anker zu lichten und abzulegen. Doch nach einem zufälligen Blick auf unsere Ladekontrolle zogen wir es dann doch vor die Maschine wieder abzustellen. Die Bordspannung war auf über 16 Volt gestiegen. Das ist viel zu hoch! Unsere Batterien hätten die bevorstehende Motorfahrt wahrscheinlich nicht überlebt. Etwas frustriert machten wir uns dann an die Arbeit. Die Lichtmaschine entpuppte sich rasch als Übeltäter für das Problem. Zum Glück haben wir eine Ersatzlichtmaschine an Bord. Doch die Kabelanschlüsse sind nicht ident und unbeschriftet. Es sind 4 Kabel anzuschließen – also 15 theoretische Möglichkeiten um was falsch zu machen. Wir hatten Sorge, uns mit einem falschen Anschluß bzw. Kurzschluss ein weiteres irreperables Problem einzuandeln. Und die Maschine wurde für die Rückfahrt in jedem Fall benötigt. Mit unserem Iridium Satelitentelefon versuchten wir dann einen Autoelektriker in der Heimat zu organisieren – leider ohne Erfolg.

Otto, ein Segelfreund der derzeit mit seinem Schiff in Ushuaia liegt, gab uns dann ein paar entscheidende Ratschläge und einige Stunden später war die Ersatzlichtmaschine eingebaut und funktioniete tadellos. Die Abfahrt hat sich so zwangsläufig um einen Tag verschoben. Doch das kann unserer Vorfreude auf Pizza und Bier nichts anhaben…

# Caleta Augusta 55 06.87S, 69 32.46W