Neue Position!
CASA und ihre Crew befinden sich nun wieder in Ushuaia.
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CASA und ihre Crew befinden sich nun wieder in Ushuaia.
Neues Video!!
Folge 4 unseres Videotagebuches ist ab sofort online. Schnell ansehen und die Antwort auf die Gewinnspielfrage einsenden!
Wir sind gestern Abend in die Drake Passage Richtung Südamerika gestartet und haben die vielversprechende Wetterprognose für die nächsten Tage genutzt. Mal sehen, wie sehr wir “Antarktis”-Heimweh haben werden…
Die letzten Tage und Wochen waren einzigartig und wunderschön. Ja, wir hatten gefunden wonach wir gesucht haben. Wir haben gesehen was wir vorhatten zu sehen. Und unsere Erwartungen wurden nicht nur erfüllt – sie wurden übertroffen!
Doch trotz alledem sehnten wir uns wieder nach einem sicheren zuhause und Ankerplatz. Hier in der Antarktis ist man irgendwie ständig auf der Flucht vor dem Eis und der Suche nach einem sicheren Ankerplatz. Zwischenzeitlich ist das bei uns schon zur Routine geworden – trotzdem ist es Zeit wieder in den wärmeren Norden aufzubrechen.
Vor uns liegt jedoch noch eine gefährliche Wegstrecke – die berüchtigte Drake Passage. Melchior Island schien uns als idealder Ankerplatz um ein sicheres Wetterfenster für die Überfahrt zum Kontinent abzuwarten. Ein kleiner Felseinschnitt welcher direkt vor der dortigen argentinischen Station liegt bietet guten Schutz. Doch leider befinden sich dort einige größere Trawler welche wie ein Jojo ständig durch die Bucht ein und austrieben. So hieß es ständig auf der Hut zu sein um diesen Ungetümen mit Leinenmanövern auszuweichen.
Alles was wir an Freundlichkeit und Herzlichkeit in den antarktischen Stationen erlebt haben wurde hier nochmals getopt. Gleich bei der Ankunft wurden wir von der argentinischen Besatzung auf das herzlichste begrüßt. Während unseres gesamten (9tägigen) Aufenthaltes wurden wir zum Essen eingeladen und durften die Räumlichkeiten an Land nutzen. Von so einem sicheren und herzlichen Unterschlupf fällt der Abschied in die rauhe Drake Passage doppelt schwer!
# Melchior Island 64 19.51S; 62 58.62W
Port Lockroy – wohl die bekannteste Station in der Antarktis. Doch leider hatten wir hier kein Ankerglück. Bei unsere Ankunft spätabends blies es recht heftig. Diesmal wurde ein wirklich sicherer Ankerplatz benötigt. Leider wimmelte es in der Bucht direkt vor der Station nur so von Trawlern. So setzten wir unsere Hoffnung die etwa 4 Seemeilen entfernte Ankerbucht Dorian Cove. Doch leider war der innere/sichere Bereich dieser Bucht bereits durch eine Segelyacht belegt. Wir versuchten per Funk Kontakt aufzunehmen – ev. hätten wir dann zu zweit im geschützten Bereich Unterschlupf gefunden. Doch leider meldete sich niemand. So hieß es wieder mal die Popacken zusammenzudrücken und eine weitere Nacht durchzufahren. Melchior Island – so lautet unser nächstes, 40 Seemeilen entferntes, Ziel.
# Port Lockroy 64 48.81S; 63 2917W
Nach einer langen Etappe erreichten wir endlich unser nächstes Ziel: den sogenannten Waterboat Point.
Neben einer Chilenischen Station befindet sich dort (man riecht es schon von weitem) eine Pinguinkolonie. Stundenlang erfreuten wir uns am regen und tollpatschige Treiben. Doch nicht nur an Land war für Aufregung gesorgt. Leider befinden sich in der Bucht auch einige sehr große und gefährliche Trawler. Unser Nachbarschiff die Segelyacht Jonathan saß ebenso wie wir in der Zwickmühle. Und so mussten wir einigemale ausrücken um unsere Schiffe vom Eis freizuhalten. Dabei erhielten wir von der Chilenischen Station tatkräftige Unterstützung mit deren starken Zodiaks. Unter diesen Bedingungen war eine Ankerwache angesagt – und so konnten wir nachts nur abwechselnd schlafen. Die Bucht ist sehr eng und man läuft hier schnell Gefahr von einem größerem Trawler an Land gedrückt zu werden. Wir zogen es vor unser Schiff nur mit Landleinen zu vertauen. Bei einem ausgebrachten Anker würden wir zusätzlich Gefahr laufen daß sich so ein Eisungetüm direkt über unseren Anker schiebt und so ein schnelles Ablegen unmöglich macht. Mark und seine Frau sind mit Ihrer Segelyacht Jonathan schon einige Zeit in den südlichen Gewässern unterwegs und sie wollen noch weiter in den Süden. Die Yacht ist ein Aluminium Eigenbau vom Feinsten.
Wieder sind wir von der Herzlichkeit und Gastfreundschaft der Stationsbetreiber überrascht. Wir wurden gleich zum Essen eingeladen und hatten wieder mal das Vergnügen einer warmen Dusche.
# Waterboat Point 64 49.3S; 62 51.3W
Die letzte ausgiebige Körperpflege liegt schon einige Tage zurück. Angeblich soll es auf Deception Island Thermalquellen geben. Und so machten wir uns auf die Suche nach einem angenehmen warmen Freiluftbad.
Wir fuhren dazu in die gegenüberliegene Pendulum Cove – doch als wir dort den Finger ins Wasser steckten wurde dieser schell wieder zurückgezogen. Das Wasser war auch hier “arschkalt”. Der Ankerplatz ist eher unsicher – und so musste immer ein Mann an Bord bleiben. Manuel machte sich mit dem Handfunkgerät auf die Suche nach einem Badeplatz – kehrte jedoch nach 2 Stunden wieder enttäuscht zurück. Zwischenzeitlich war aufgrund Ebbe der Wasserstand in der Bucht deutlich gesunken. Am Ufer bildeten sich Rauch/Dampfschwaden – hurrah das warme Wasser war also am Strand knapp unter der Wasseroberfläche zu finden. Mit einem Spaten wurde schnell eine Badewanne gebuddelt und dann ausgiebig gebadet;-)
# Pendulum Cove 62 56.19S; 60 36.05W
Deception Island – wohl die bekannteste Insel in den South Schettlands. Eigentlich wollten wir auf der Fahrt dorthin noch einen Zwischenstop einlegen. Doch diese angepeilte Ankerbucht entpuppte sich als unbrauchbar und zu gefährlich. Wir wurden bereits vonn mehreren Seiten gewarnt: die Ankerplätze auf Deception seien angeblich suboptimal. Wir ließen wir den Anker in der nordöstlichen Telefon Bay bei 10m auf Grund und waren angenehm überascht – er hielt bombenfest.
Auch waren am Ufer gute Befestigungsmöglichkeiten um das Schiff zusätzlich mit Landleinen zu vertauen. Also der bisher beste und sicherste Ankerplatz in der Antarktis! Die Insel liegt auf einem aktiven Vulkan – die Landschaft ist bis auf ein paar vereinzelte Seelöwen und Pinguinen eher trostlos. Wir unternahmen einen ausgedehnten Landausflug. Am Schiff selbst hat man ja relativ wenig Bewegung und so tat es gut sich bei diesem Spaziergang einwenig die Füße zu vertreten.
# Telefon Bay 62 55.58S; 60 41.22W
Mit dieser Ankerbucht haben wir einen guten Griff gemacht. Der Anker liegt bombenfest auf 8Meter Tiefe und der Wind steht günstig und bläst kein Eis in die Bucht. Wir liegen genau gegenüber der Chilenischen Forschungsstation CARLINI. Das Panorama ist atemberaubend – Gletscher – Eisberge – Seelöwen – und der majestetisch gelegene Hausberg direkt neben der Station.
Bei unserem Landang wurden wir dann auch prompt in die Station eingeladen und durftene dann auch noch als Draufgabe die warmen Duschen für eine ausgiebige Körperpflege nutzen.
#Potter Cove 62 14.13S; 58 39.96W